Weiber und Narren
Ausserhalb meiner Werkreihen entstanden immer wieder einzelne, andersartige und auch figurative Arbeiten. 2015 zeigte ich diese oft skurrilen Werke zusammen mit den wunderbaren Weibern von Sandra Kreis in einer umfangreichen Ausstellung in der Kulturschür Männedorf. Dazu habe ich einige ältere Werke aus dem Staub geholt und überarbeitet. Nachdem das Schreiben bis 2006 über vielleicht zehn Jahre hinweg wesentlicher Bestandteil meiner künstlerischen Arbeit war sind, nach langer Pause, wieder neue Texte entstanden.
halte dich bereit
wenn
der mond am himmelszelt
die mütter sieht
das kind im mann
wie es spielt
in seiner not verzweifelt die sterne zählt
dann
wenn der apfel schreit
der saure wein
das harte brot
leere nichts als leere ist
ist es zeit
halte dich bereit
ich ich ich
selbstvergessen
will ich
mir nur das beste geben
ich
will haben
mir das leben einverleiben
bin
wie soll ich sagen
von mir selbst besessen
und
die götter schweigen
zauber der zeit
als wäre es
frühling
die sonne scheint
schmetterlinge im bauch
prickeln auf der haut
träume
erinnerungen
als würden flieder und magnolien blühen
und
goldene ähren wogen im wind
der himmel ist blau
vor einem sommernachtstanz der nach liebe schreit
ein glücklicher seufzer
lachende gesichter
vielleicht ein glas wein
schliesslich
der herbst
wie er durch die bäume streicht
fallendes laub
winterzeit
leise fällt schnee
glitzernde stille
wie glocken und sternenstaub
zauber
aus einer anderen welt
einer anderen zeit
spieglein, spieglein….
im roten sessel
kleiner akt
dem nICHts entgegen
alice
triebe
schuld und stilles leid
allein
einsam überleben
verletzt
teufelskreis der lüsternheit
abgrundtief
mundtod gemacht
geheim
verborgen
als wäre nichts zu vergeben
die meute schweigt
schaut
weg
keiner lacht
traumtänzer
nackt
verletzlich
allein
so tanzen wir
gemeinsam
dem nICHts entgegen
als würden wir es selber sein
träumend
als wären wir
je mehr gewesen
einsam
als
wären wir
allein
zwei brüder
wenn leidenschaft
mit eifer sucht
weil zwei das gleiche begehren
wenn
schatten der missgunst
das gute und schöne verbergen
gier und hass und wut und schuld das herz verdunkeln
wenn
blut und tränen fliessen
dann
erinnere dich wie sich das licht
verzeihend
schwarz und weiss
in liebe und erkenntnis bricht
venus
schöne frau
närrisches weib
gottes geschöpf in all seiner pracht
venus
nackter leib
blüte der nacht
zauberhaftes kleid der seele
vielleicht
oder
einfach hülle
nichts
und
leere
glück
stell dir vor
dein leben sei leer
vergangenes
erinnerung
vergessen und vergeben
leicht und unverletzt wie der traum vom fliegen
kein himmel und keine hölle
nur wirklichkeit im hier und jetzt
keine zukunft
in irgendeinem paradies
keine gier
nach immer mehr
inselyoga
maya
du
bist schön
nein
wundervoll
du bist das leben
die sterne
du bist das dunkle, die nacht, der tod
du bist das licht
hier und jetzt
überall
du bist
nicht
ach
wie soll ich sagen
unbeschreiblich
traum
fragen über fragen
ich
weiss es nicht
mutter mit kind
kind
(selbstbild)
selbstbild
Und nun ein kleiner Einblick in meine Anfänge…..
animakt III
animakt II
alte seele silbermond
langer weg
seit gezeiten schon
einsam unterwegs im land der illusion
schwarzweisse nebel ziehen aus sich heraus in sich hinein
das königsgold
es leuchtet matt
geheimnisvolle zeichen an der mauer
dort
vor den toren
der verlorenen stadt
ein narr ist
der den weg des helden geht
ein held
der das narrentum
bis zum ende pflegt
von der grossen göttin
aufbruch
sonnenrad
vom letzten engel den es zu besiegen gilt
der phoenix und die sehnsucht des prinzen
vor den toren der stadt
vom erwachen
nach dem ablegen der alten gewänder
don juan's tod
und die weisheit auf glasfüssen
vom blauen gewand
selbstbild